Cognito ergo Kunst
Im finalen Regiecoaching beim Drachengassen Projekt rät die Regisseurin, nicht offen unsere Quellen und Bezugspunkte auf der Bühne preiszugeben – nämlich Heimatbücher aus den 1950er Jahren, und Anders Breiviks Manifest. Es sei schade, auf diese Weise unser Pulver zu verschiessen. Dies zerstöre die Spannung, das Geheimnis, das narrativ-dramaturgische Erlebnis – so interpretiere ich jedenfalls diesen Rat; der mir somit erstmals wirklich Klarheit bringt, dass ich vielleicht gar nicht ein im dramatischen Sinn funktionales Theaterstück aufführen will.
Also bleiben wir dabei, und zeigen gleich zu Beginn unsere Quellen offen her. Zum Beispiel dies hier (1968):
Doch warum nicht mit offenen Karten spielen, das Publikum belehren, und konkrete Informationen einigermassen transparent und authentisch vermitteln? Emotionalität und Erzählbarkeit können nicht der einzige ästhetische Massstab sein, wenn es um kognitiv-intellektuelle Auseinandersetzungen geht
Die sog. Lecture Performance ist ja schon vor Jahren angetreten, beides unter einen Hut zu bringen; wenngleich nicht klar ist, ob da das Kognitiv-Wissenschaftliche mit dramaturgischen Mitteln emotionalisiert wird, oder das dramaturgisch-emotional-unterhaltsame durch theoretisch-wissenschaftliche Bezüge (und Powerpoint-Grafiken) kognitiv verankert werden soll. Diesbezüglich informiere man sich bei Sybille Peters: